Technik

Stahlwasserbau vom Traditionshersteller3 min read

21. Feber 2014, Lesedauer: 2 min

Stahlwasserbau vom Traditionshersteller3 min read

Lesedauer: 2 Minuten

Mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 2,5 Millionen Euro haben die Illwerke VKW im Gemeindegebiet von Bludenz das Kleinwasserkraftwerk Brunnenfeld realisiert.

Die Anlage, die im Jahr rund 1,8 Gigawattstunden sauberen Strom  ins Netz liefert, wurde diesen Frühling termingerecht in Betrieb  genommen. Was die Ausrüstung der neuen Ökostromanlage angeht, überließen die Betreiber nichts dem Zufall und setzten auf etablierte Branchenunternehmen. So wurde für den wichtigen  Bereich Stahlwasserbau die Braun Maschinenfabrik aus dem
oberösterreichischen Vöcklabruck beauftragt. Damit sollte die Langlebigkeit der eingesetzten Stahlbauteile garantiert sein.

Seit den 1940er Jahren nutzte das
Illkraftwerk Lorüns der Illwerke VKW
das Unterwasser des Alfenzkraftwerks,
das bereits zwei Jahrzehnte früher in Betrieb
gegangen war. Beide Kraftwerksanlagen
waren für die Stromversorgung der hiesigen
Zementindustrie errichtet worden. Das
Illkraftwerk war bis zuletzt auf dem Areal
eines stillgelegten Zementwerks situiert.
Doch im Unterschied zum Alfenzkraftwerk
präsentierte sich das Illkraftwerk Lorüns in
den letzten Jahren nicht mehr allzu gut in
Schuss, und die Betreiber standen vor der
Wahl: revitalisieren oder gleich neu bauen?
Man entschied sich für letzteres, zumal sich
ein Neubau als die deutlich wirtschaftlichere
Option darstellte. Dabei wurde allerdings der
Krafthausstandort von Lorüns in den
Bludenzer Gemeindeteil Brunnenfeld verlegt.
Dies kam unter anderem auch jenen Plänen
entgegen, die eine Umnutzung des ehemaligen
Zementwerksareals vorsehen.
REALISIERT IN 8 MONATEN
Im vergangenen Jahr war es schließlich
soweit. Das Illkraftwerk Lorüns wurde abgerissen
– und die Bauarbeiten für das neue
Kraftwerk Brunnenfeld starteten. Rund acht
Monate nahmen die gesamten Bauarbeiten,
inklusive Montage und Inbetriebnahme des
neuen Maschinensatzes in Anspruch. Heute
wird das Unterwasser des Alfenzkraftwerks in
einem Pegelbecken aufgefangen und über
eine 330 Meter lange Druckrohrleitung aus
GFK-Rohren (FLOWTITE Amitech) DN
2000 zum neuen Krafthaus geführt. Ausgelegt
ist die Anlage bei einer Bruttofallhöhe von circa 6 Meter und einem Ausbaudurchfluss
von 6,8 m3 auf eine Leistung von rund
300 kW. Damit liegt die Leistungskapazität
des neuen Kraftwerks zwar nur bei einem
Zehntel seines Oberlieger-Kraftwerks, des
Alfenzkraftwerks, doch deutlich über den
Möglichkeiten des betagten Maschinengespanns
im alten Illkraftwerk. Das neue
Kraftwerk Brunnenfeld wird im Regeljahr
rund 1,8 Mio. KWh sauberen Strom erzeugen.
Damit können in etwa 500 Vorarlberger
Durchschnitts-Haushalte versorgt werden.
STAHLWASSERBAU AUS OBERÖSTERREICH
Für die Betreiber stand im Vordergrund, dass
die Anlage verlässlich arbeitet – dass eben die
Verfügbarkeit hoch ist. In diesem Zusammenhang
spielt nicht nur die Qualität des
eingesetzten Maschinensatzes eine große
Rolle, sondern auch jene des Stahlwasserbaus.
Aus diesem Grund vertrauten die Illwerke
VKW auf die Kompetenz und das große
Know-how von Braun Maschinenfabrik aus
Vöcklabruck. Das oberösterreichische Traditionsunternehmen,
das seit 1959 erfolgreich
im Stahlwasserbau tätig ist, sorgt vor allem
durch die gelieferten Verschlussorgane für
Sicherheit am neuen Kraftwerk.
Der gesamte Auftrag an das Stahlbau-
Unternehmen umfasste ein Auslaufschütz für
das Unterwasser des Alfenzkraftwerks, eine
Dammtafel für den Beileitungskanal, einen Grobrechen, einen Entlastungsschütz, einen
Einlaufschütz sowie die Unterwasser Dammtafel
Armierung. (siehe technische Daten)
Sämtliche Bauteile konnten termingerecht
Mitte April in Betrieb genommen werden.
ERFOLG DANK HOHER EIGENKOMPETENZ
Gerade weil die Braun Maschinenfabrik seit
den 1950ern mit ihren Stahlwasserbauprodukten
am Markt vertreten ist, ist man sich
im Traditionshaus dessen bewusst, dass der
Erfolg von morgen auch von der Entwicklungs-
und Lernfähigkeit von heute abhängt.
Daher ist es für das oberösterreichische
Unternehmen essentiell, das eigene Knowhow
ständig weiter auszubauen. In Zusammenarbeit
mit renommierten Betreibern werden
auch immer wieder neue Lösungen erarbeitet,
die das Leistungsspektrum des Unternehmens
kontinuierlich verbreitern.
Für Braun spricht nicht nur, dass das komplette
Engineering im eigenen Haus durchgeführt
wird, sondern auch die hohe Eigenkompetenz
in Sachen Fertigung und Montage:
Fertigung, Vormontage und Endmontage
werden ausschließlich durch geschultes
Braun-Fachpersonal abgewickelt. Das neue
Kraftwerk Brunnenfeld stellt zwar leistungsmäßig
keinen Meilenstein für das Vöcklabrucker
Traditionsunternehmen dar, aber mit
Sicherheit einen Leistungsbeweis im Ländle,
der die hohe Reputation des Unternehmens
auch im Westen Österreichs weiter untermauert.

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