Seit 1907 haben zwei Turbinen Strom aus der Wasserkraft der Töss in Winterthur erzeugt. Ende Juli wurden die zwei Turbinen  ausgetauscht und durch eine neue und leistungsstarke Turbine ersetzt.

Das neue Laufrad hat einen Durchmesser von fast fünf Meter und erbringt eine Leistung von exakt 487 Kilowatt. Mit dem Kraftwerk beim Fabrikgelände und zwei weiteren, flussauf- und -abwärts gelegenen Wasserkraftwerken deckt der Schweizer Unternehmer Hermann Bühler etwa zehn Prozent des eigenen Strombedarfs. Heute fliesst der Strom nicht mehr direkt in die Spinnerei, sondern wird komplett ins kantonale Netz eingespeist. Das war vor 100 Jahren noch ganz anders; damals wurde die Energie­ über einen Seiltrieb in die Fabrik geleitet, um die Maschinen für die Spinnereiproduktion anzutreiben.

“107 Jahre Laufzeit, das ist schon aussergewöhnlich”, zitiert der landbote.ch Christian Brügger von der Blue-Water-Power AG, welche den Turbinenersatz im Auftrag von Hermann Bühler vorgenommen hat. Nun sei die Zeit für den Ersatz gekommen, denn die Einlaufrohre seien zum Teil durchgerostet und nicht mehr alle Ersatzteile lieferbar.

Spiralförmiges Gehäuse
Beim neuen Gerät handelt es sich um eine Kaplan-Spiralturbine. Bei dieser leistungsstarken Maschine wird das Wasser durch ein spiralförmiges Gehäuse um das Turbinenrad geführt. Und diese immense Kraft hat ihren Preis: Ca. eine Million Franken kostet eine solche Turbine, die gesamte Investitionssumme für die Sanierung wird mit ca. CHF 2,5 Millionen angegegeben.