WKW Reckingen beantragt neue Konzession2 min read
Lesedauer: 2 MinutenNach über 90 Jahren haben die Betreiber des Kraftwerks Reckingen um eine neue Konzession angesucht. Ziel ist es nach einer Modernisierung der Anlage die Stromproduktion um sechs Gigawattstunden zu erhöhen.
Nach exakt 91 Jahren läuft für das Wasserkraftwerk Reckingen am Rhein in der Grenzregion Deutschland/Schweiz die bestehende Konzession aus. „Die Gesellschaft beabsichtigt, das Kraftwerk auch weiterhin zu betreiben und nachhaltigen Strom aus Wasserkraft zu produzieren“, zitiert die Aargauer Zeitung die Betreiber Kraftwerk Reckingen AG (RKR). „Weil das Kraftwerk am Rhein an der deutsch-schweizerischen Landesgrenze liegt, musste die RKR sowohl beim Regierungspräsidium Freiburg als auch beim Bundesamt für Energie einen Antrag für eine Neukonzessionierung stellen“, erläutert Betriebsleiter Thomas Häfeli weiter. Da es sich um eine deutsche AG handle, laufe die Konzessionsvergabe nach deutschem Verfahren.
Moderate Leistungssteigerung
Das RKR hat die bestehenden Anlagen bereits komplett überprüfen lassen. Aufgrund der Kriterien „technische Machbarkeit“, „Wirtschaftlichkeit“ und „ökologische Verträglichkeit“ wurde nun entschieden, das bestehende Kraftwerk zu optimieren.
„Auch die deutsche Seite hat im Rahmen der Energiewende ein Interesse an der Optimierung der bestehenden Anlagen», heißt es in der Mitteilung der RKR. So will die RKR „zur Energiewende gesteckte Ziele beider Länder auf sanfte Weise unterstützen und die Ausbauwassermenge des Kraftwerkes auf 600 m pro Sekunde steigern“.
Betriebsleiter Häfeli: „Mit der neuen Konzession soll die Menge Wasser, welche die Turbinen pro Sekunde verarbeiten können, um 20 Kubikmeter pro Sekunde erhöht werden.“ Dies würde etwa ein Plus von sechs Gigawattstunden Strom pro Jahr bringen. Dazu müsste aber die zweite Turbine technisch aufgerüstet werden. Wie viel das kosten würde, kann Häfeli aber derzeit noch nicht sagen, da der Konzessionsantrag gerade bearbeitet wird.
Konzessionsgebiet bis Eglisau
Die Kraftwerk Reckingen AG hat bereits ausführlich Gespräche mit den lokalen Gemeinden und den involvierten Umweltverbänden geführt. Als Nächstes stehen weitere Treffen mit interessierten Gemeinderäten sowie umfassende Umweltuntersuchungen an. Letztere werden voraussichtlich nächstes Jahr durchgeführt und durch eine ökologische Begleitkommission, in der verschiedene Behörden, Gemeinden und Verbände versammelt sind, begleitet. Das Konzessionsgebiet der RKR reicht auf Schweizer Seite von Rekingen bis zum Kraftwerk Eglisau.
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