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Rittmeyer macht nicht-invasive Durchflussmessung noch einfacher7 min read

18. April 2022, Lesedauer: 5 min

Rittmeyer macht nicht-invasive Durchflussmessung noch einfacher7 min read

Lesedauer: 5 Minuten

Mit der neuen RISONIC compact ist dem Schweizer Energietechnikexperten Rittmeyer ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung nicht-intrusiver Durchflussmesssysteme gelungen.

Das RISONIC compact besticht nicht nur durch höchste Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz, sondern auch durch eine bislang ungekannte Einfachheit in der Bedienung. Dank eines neuartigen Montagekonzepts gestaltet sich damit die Installation von Clamp-On Sensoren einfach wie nie zuvor. Eine Betriebs­unterbrechung ist für die Messung nicht vonnöten.

Ob in der Trinkwasserversorgung oder in der Energiewirtschaft – ohne eine zuverlässige Erfassung des Durchflusses ist ein wasserwirtschaftliches Management heute nicht mehr vorstellbar. Brauchte es bis vor wenigen Jahren noch intrusive Lösungen, also Messsonden, die durch ein Bohrloch ins Rohrinnere geführt werden, setzt man heute durch die Bank auf nicht-invasive Lösungen, die durch die Rohrwand messen. Als ein Vorreiterunternehmen bei dieser Art der Durchflussmesstechnik gilt die Firma Rittmeyer aus dem Schweizer Baar, die seit vielen Jahren auch nicht-invasive Messsysteme in seinem Angebot hat. In den technischen Lösungen des Unternehmens steckt unverkennbar das Know-how aus über einem Jahrhundert Erfahrung in Sachen Energie- und Wasserversorgung. Die Messsysteme wurden Schritt für Schritt an die steigenden Bedürfnisse von Kunden in der Wasser- und Energiewirtschaft angepasst. Heute liefert Rittmeyer Technologien für Durchflussmesssysteme, die hoch präzise, kosteneffizient und zuverlässig sind. Die jüngste Entwicklung heißt RISONIC compact – und steht für neue Maßstäbe in der Handhabung von nicht-invasiven Durchflussmessungen.

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Möglichst einfaches Handling
Den Ingenieuren von Rittmeyer war es bei der Entwicklung von RISONIC compact wichtig, den Kunden ein möglichst einfaches Messinstrument an die Hand zu geben, ohne Abstriche bei der Genauigkeit zu machen. Dem trägt ein Montagekonzept Rechnung, das mit Magnetrahmen an den Clamp-On Sensoren entweder eine temporäre oder eine permanente Installation ermöglicht – in diesem Fall mittels Spannbändern oder Klebstoff. Das Messsystem ist für viele verschiedene Rohrmaterialien anwendbar, wobei im Fall von Anwendungen mit erhöhtem Schutzbedarf auch wasserdichte Sensorabdeckungen erhältlich sind. Grundsätzlich beruht das Messverfahren des RISONIC compact auf dem bewährten und hochpräzisen Ultraschall-Laufzeitverfahren. Dabei misst das System die Fließgeschwindigkeit des Mediums – im Fall des RISONIC compact sind das reines Trinkwasser, aber auch Rohwasser – in beiden Fließrichtungen. Daraus ermittelt das System die Durchflussrate und das Volumen – mit einer Genauigkeit von +/-1 Prozent. Der große Vorteil des Messsystems mit den Clamp-On Sensoren: Sowohl für die Installation als auch für die Inbetriebnahme ist keine Betriebsunterbrechung erforderlich, was für die Wirtschaftlichkeit des Produkts spricht.

Erweiterte Diagnosefunktionen
Ein weiterer Pluspunkt des RISONIC compact liegt in der Einfachheit der Bedienung. Das System verfügt über modernste Kommunikationsprotokolle und Schnittstellen und erlaubt eine nahtlose Integration in diverse Prozessleitsysteme. Es bietet eine Web-Oberfläche, die eine schnelle Konfiguration u.a. auch über WIFI ermöglicht. Zudem unterstützen erweiterte Diagnosefunktionen den Anwender bei der Messung und der Auswertung. Natürlich kann das RISONIC compact auch via Fernzugriff gesteuert und überwacht werden. Das neue Messsystem setzt damit neue Maßstäbe in der nicht-invasive Durchflussmessung und erfreut sich zusehends größeren Zuspruchs.

Präzision, Wirtschaftlichkeit und eine unschlagbare Einfachheit in der Anwendung sind die großen Pluspunkte, die das neue RISONIC compact auszeichnen. Wir haben dem Geschäftsführer von Rittmeyer Österreich, Wolfang Kaiblinger, acht Fragen zum neuen   RISONIC compact gestellt. Der Fachmann selbst ist überzeugt: „Einfacher geht Durchflussmessung heute nicht.“


zek: Worin sehen Sie den grundsätzlichen Vorteil nicht-invasiver (Aufschnall-) Durchflussmessungen?
Kaiblinger: Grundsätzlich ist der Aufbau der Messung viel einfacher. Da die Sensoren außen auf das zu messende Rohr montiert werden, ergeben sich gleich mehrere Vorteile: Erstens kann die Installation der Messung ohne Betriebsunterbrechung erfolgen, zweitens hat man eine sehr einfache und schnelle Installation der Messung und drittens ist keine Manipulation am Rohr notwendig – also kein Bohren, kein Schweißen, usw. Und viertens: Im Vergleich zum MID (Anmerkung: magnetisch induktive Messung) braucht man keinen Flanscheinbau an der Messleitung. Um es auf den Punkt zu bringen. Dank der einfachen Montage hat der Kunde auch niedrigere Kosten.
zek: Können Sie kurz beschreiben, wie ein Messaufbau bzw. Messvorgang mit dem neuen RISONIC compact abläuft?
Kaiblinger:  Ja, prinzipiell werden bis zu 2 Sensorpaare auf eine Rohrleitung montiert. Speziell bei unserer Messung ist, dass die Sensoren mit einem magnetischen Metallrahmen einjustiert werden. Ist die genaue Messung einmal festgelegt, dann werden die Metallrahmen mir einem Spezialkleber an die Rohrleitung geklebt. Es sind keine Spanngurte oder Spannfedern für die Montage der Sensoren notwendig. Zur Parametrierung benötigt man einen handelsüblichen Laptop, oder Smartphone oder Tablet mit einer browserfähigen Software wie z.B. Google Chrome. Der Anwender wird dann durch das Menü und selbsterklärend durch die Anwendung geleitet. Innerhalb weniger Minuten kann die Messung parametriert werden.
zek: Warum ist das RISONIC compact noch einfacher als die Vorgängermodelle?
Kaiblinger:  Es liegt eben an der extra einfachen Montage und der kompakten Auswerteeinheit. Der Verbindungsaufbau zwischen Parametriergerät und Auswerteeinheit ist mit dem RISONIC compact per W-LAN möglich. Kein Kabel, keine spezielle Einstellung am Parametriergerät sind dafür notwendig. Das W-LAN kann an der Auswerteeinheit manuell aktiviert und nach der Parametrierung wieder deaktiviert werden. Hinzu kommt, dass das Menü zur Parametrierung überarbeitet und entsprechend vereinfacht wurde. Ein weiterer Vorteil unserer Messung ist, dass der Kunde die Möglichkeit hat, mit einer Auswerteeinheit zwei Rohrleitungen messen zu können. Sollte eine serielle bzw. eine Netzwerkkommunikation gewünscht sein, sind in dem RISONIC bereits verschiedenste Protokolle wie IEC60870-5-104, Modbus TCP und viele mehr vorin­stalliert. Zusätzliche Lizenzkosten fallen dafür nicht an.
zek: Für welche Rohrmaterialien funktioniert das System? Und bis zu welcher Rohrdimension und Rohrwanddicke?
Kaiblinger:  Was die Rohrmaterialien angeht, müsste man eigentlich die Frage stellen: Wo funktioniert es nicht? Es eignet sich für die allermeisten gängigen Stahlsorten, für Aluminium, Kupfer, Zink, Messing, natürlich für duktilen Guss und Grauguss sowie auch für Zement und GFK – um nur die wichtigsten zu nennen. Was die Rohrdimensionen angeht, so greifen wir auf verschiedene Sensortypen zurück. Damit sind Messungen von einem Durchmesser von 0,08 bis zu 3,00 Meter möglich. Bezüglich Rohrwanddicke: Diese kann von 1 mm bis 60 mm betragen – auf Anfrage sind sogar noch größere Wandstärken möglich.
zek: Welche Diagnosefunktionen bietet die inkludierte Software?
Kaiblinger:  Der Durchfluss kann auf Minimal- bis Maximaldurchfluss überwacht werden. Dabei bietet das RISONIC eine Fülle an Fuktionen: Vorrangig zu nennen die Zählfunktion inklusive Zählerimpulsausgang, der Datenlogger von Messwerten, welche im csv-Format zur Weiterverarbeitung abgespeichert werden und natürlich der Fernzugriff über Netzwerkanbindung. Sollte der Kunde einmal Unterstützung von uns benötigen, dann kann er mit unserer Parametriersoftware ganz einfach eine Diagnosedatei erstellen. In dieser Datei werden alle aktuellen Daten der Messung gespeichert. Unsere Techniker können mit diesen Daten rasch und einfach die Messung analysieren, Optimierungen in der Parametrierung durchführen und ihm oder ihr das bearbeitete Parametrierfile wieder retour senden. Darüber hinaus sind im RISONIC compact noch Funktionen zur Systemdiagnose eingebaut, wie die Online-Darstellung der Empfangssignale, die statistische Auswertung der aufgetretenen Fehler, eventgetriggerte Datenlogs oder ein Systemlog.
zek: Können die Daten auch direkt in die Prozessleitsteuerung übernommen und integriert werden?
Kaiblinger: Ja, die Daten können ganz simpel über unsere Ethernet Schnittstelle an das Prozessleitsystem übergeben werden. Protokolle wie z.B. IEC 60870-5-104 oder Modbus TCP werden von unserem Gerät unterstützt. Selbstverständlich können die Messwerte mittels einem analogen Messwertausgang oder digitalen Grenzwertausgängen an die Prozessleitsteuerung übergeben werden.
zek: Für wen eignet sich RISONIC compact?
Kaiblinger:  Ich würde sagen: Für jeden Kraftwerksbetreiber zur Durchflussmessung von Druckleitungen,  wie auch zur Messung von Prozesswasserleitung bzw. Kühlwasserleitungen. Außerdem natürlich für verschiedenste Anlagenbetreiber, die den Durchfluss von Wasserleitungen mit einem Durchmesser von 0,08 – 3m messen möchten.
zek: Abschließend, wo reiht sich das RISONIC compact im Rittmeyer Portfolio ein?
Kaiblinger:  Mit dem RISONIC compact ist unsere Produktpalette in Sachen Ultraschall-Durchflussmessung komplett. Wir können heute für alle Einsatzzwecke die passende Durchflussmessung anbieten: Vom Sensor-  inneneinbau bei Druckstollen, über Sensoren, die im Rohr montiert sind und der Zugang von außen möglich ist, bis hin zu Sensoren, die außen auf der Leitung installiert werden – wie das eben beim neuen RISONIC compact der Fall ist.

 

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